Der Begriff „Digitalisierung“ ist aus vielen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken. Die anhaltende und zunehmende Relevanz der Thematik zeigt deutlich, dass sich unsere Zivilisation in einer Auf- und Umbruchphase befindet. Es ist der Weg zu einer digitalen Gesellschaft, deren Mitglieder grundlegend und zielgerichtet vorbereitet werden müssen, um den Anschluss an diese Entwicklung nicht zu verlieren.
Vor diesem Hintergrund schrieb man am Montag, dem 11.11.2019, an der Luise-Büchner-Schule sowie der Eduard-Spranger-Schule in Freudenstadt ein neues Kapitel im Bereich der digitalen Schulentwicklung: Im feierlichen Rahmen wurde im Beisein von Landrat Dr. Michael Rückert, Herrn Bernd Haller (IT-Abteilung Landratsamt FDS), den beiden Schulleitern Herrn Klaus Schierle (LBS) und Herrn Armin Wüstner (ESS) sowie den schulischen Netzwerkadministratoren, Herrn Michael Eichin und Frau Kristina Schroth (LBS) sowie Herrn Wentsch (ESS), die Einführung von Tablets in den Eingangsklassen gefeiert. Jeweils eine Klasse des sozialwissenschaftlichen Gymnasiums und des Wirtschaftsgymnasiums nahmen als Vertreter von insgesamt 175 Schülerinnen und Schülern teil, denen in diesen Tagen ein zeitgemäßes Tablet zur Verfügung gestellt wird.
In seiner Begrüßungsrede betonte Schierle einerseits die Schlüsselfunktion, welche der Bildung für die Funktionsfähigkeit einer modernen und digitalen Gesellschaft zukäme. Andererseits sei es aber auch die Digitalisierung, die umfassende Möglichkeiten eines modernen und zeitgemäßen Bildungsbegriffs eröffne. Allerdings stecke in diesem Wechselverhältnis auch eine gewisse Ambivalenz: Der Einsatz digitaler Medien biete zwar eine schier endlose Informationsquelle und ermögliche neue Formen des gemeinsamen, kreativen Lernens sowie der individuellen Förderung. Jedoch kritisierte Schierle, dass Deutschland beim Thema Digitalisierung vor allem im Bereich Bildung im internationalen Vergleich starken Nachholbedarf habe. Das sehe man daran, dass sich durchschnittlich 11,5 Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen ein Tablet teilen müssten. Dieses Missverhältnis werde zumindest in den Eingangsklassen der beruflichen Gymnasien in Freudenstadt ausgeräumt, wo das Verhältnis von nun an 1:1 betrage.
Sein großer Dank galt in diesem Zusammenhang besonders Landrat Dr. Rückert und den Kreisräten. Der Digitalpakt für den Landkreis Freudenstadt sowie die Unterstützung im Bereich der Medienentwicklungspläne hätten dies erst möglich gemacht. Ebenso hob er lobend die enge Zusammenarbeit der IT-Abteilung des Landratsamtes und den schulischen Netzwerkadministratoren hervor. Zudem dankte er den aufgeschlossenen Kollegien beider Schulen, die das neue Konzept mit viel Engagement mittragen.
Dass diese positive Grundstimmung nicht nur bei den Lehrern vorherrscht, zeigten die Ergebnisse einer vor Ort durchgeführten Umfrage unter den Eingangsklassen mithilfe der neu angeschafften Tablets.
Landrat Dr. Rückert merkte in seiner Rede an, mit der Digitalisierung seien gute Voraussetzungen geschaffen und der Landkreis sei auf den Weg in die Zukunft gebracht worden. Bei der Anschaffung der Tablets handle es sich um einen Teilbereich der voranschreitenden Digitalisierungsoffensive des Landkreises, die u.a. auch den Ausbau des Glasfasernetzes für alle Haushalte vorsehe, erklärte Rückert. Abschließend wünschte der Landrat den Schülerinnen und Schülern eine gute Vorbereitung sowie viel Freude an den neuen Formen des Unterrichts, des Lernens und der Kommunikation miteinander. Zugleich warnte er jedoch vor der absoluten Digitalisierung des Lebens, denn Kommunikation und gewisse Erlebnisse sollten trotz des Fortschritts noch analoge Wege finden.
Nach der Veranstaltung stand der Landrat interessierten Schülerinnen und Schülern noch für einen persönlichen Austausch zur Verfügung. (Bp)