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Schulentwicklung

Auch und gerade Schule – zumal im beruflichen Bereich – muss sich qualitätssichernden Maßnahmen stellen. Bildung und Erziehung – ihre Inhalte und ihre Umsetzung – sind nicht beliebig. Sie bedürfen der Planung, der Standardisierung und der Evaluation.

Die Eduard-Spranger-Schule betreibt schon seit vielen Jahren aktive Prozesse der Schulentwicklung. Solche Prozesse sind an einer Beruflichen Schule vielfältig und stellen damit eine große Herausforderung dar, haben doch die verschiedenen Schularten – Wirtschaftsschule, Berufskolleg, Wirtschaftsgymnasium, Kaufmännische Berufsschule – unterschiedliche Zielsetzungen und bedürfen daher auch unterschiedlicher Schwerpunktsetzung.

Allerdings ist uns eines übergreifend wichtig: Die Erkenntnis, dass Schulentwicklungs- und Qualitätsmanagementprozesse nur dann gewinnbringend und förderlich sind, wenn sie unseren Schülern zugute kommen, ihrer Persönlichkeitsentwicklung, ihrer fachlichen Qualifikation und damit nicht zuletzt ihrer Chance und ihrem Recht, an unserer Schule auf ein selbstbestimmtes und hoffentlich glückliches Leben vorbereitet zu werden.

Operativ eigenständige Schule (OES)

Die Eduard-Spranger-Schule befand sich vom Schuljahr 2009/10 bis zum Schuljahr 2012/13 im vierjährigen Einstiegsprozess zur Operativ Eigenständigen Schule, dem Qualitätsmanagementprozess für Berufliche Schulen in Baden-Württemberg. Im ersten Jahr lagen die Schwerpunkte der Schulentwicklung auf der gemeinsamen Erstellung eines Leitbildes. Weiterhin wurde ein Konzept zum Schüler-Lehrer-Feedback erarbeitet, das sich seit dem Schuljahr 2010/11 in der Umsetzung befindet. Seit dem Schuljahr 2010/11 wird kontinuierlich daran gearbeitet, die Prozesse, die es an der Eduard-Spranger-Schule jährlich wiederkehrend gibt, in einer standardisierten Form abzubilden und zu dokumentieren.

Um die Unterrichtsqualität zu sichern und zu entwickeln, werden seit dem Schuljahr 2012/13 folgende Hauptziele verfolgt:

  • Das erarbeitete Konzept zum kollegialen Feedback wird umgesetzt. Hier geht die Eduard-Spranger-Schule mit den unter Lehrerinnen und Lehrern gegründeten themenorientierten Lerngruppen und dem parallel stattfindenden Lehrer-Lehrer-Feedback (= kollegiale Unterrichtshospitation) neue, moderne Wege der Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern.
  • Die Abbildung der Prozesslandschaft der Eduard-Spranger-Schule wird weiter vorangetrieben.
  • Die Struktur eines Qualitätshandbuchs wurde aufgebaut, Inhalte werden weiter gepflegt und in digitaler Form bereitgestellt.
  • Die systematische Evaluation von Projekten und Prozessen zur kontinuierlichen Verbesserung wurde etabliert. Dazu wurde ein umfassendes Konzept zur Selbstevaluation erarbeitet und in der Ablauforganisation der ESS verankert.

Im Juli 2013 schließlich wurde die Eduard-Spranger-Schule durch Vertreter des Landesinstitutes für Schulentwicklung (LS) fremdevaluiert. Dabei wurden die Bemühungen der ESS in den oben beschriebenen Qualitätsbereichen untersucht und bewertet.

Aus dieser Bewertung heraus ergaben sich Handlungsfelder, die die ESS  in einer sogenannten Zielvereinbarung mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe  als Schulentwicklungsthemen in der ab dem Schuljahr 2013/14 sich anschließenden OES-Regelphase nachhaltig  weiter verfolgt:

  • Ziel 1: Ein regelmäßiges, standardisiertes Führungskräfte-Feedback dient der Weiterentwicklung der Schulqualität und der Arbeitszufriedenheit.
  • Ziel 2: Das Selbstevaluationskonzept unterstützt die systematische Entwicklung der Schulqualität.
  • Ziel 3: Die Kompetzenzen und Erfahrungen von Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern werden gezielt zur Behebung von Qualitätsdefiziten genutzt (Einführung eines Vorschlagwesens).
  • Ziel 4: Die gemeinsame Entwicklung und Reflexion des Unterrichts steigert die Qualität und Lehrerzufriedenheit (Teamentwicklung/Kollegiales Feedback).

Die Vereinbarung, die die schrittweise Erreichung dieser Ziele vorsieht, wurde am 22. Oktober 2014 im Regierungspräsidium Karlsruhe von der Referatsleiterin Frau Höninger und von Schulleiter Armin Wüstner unterzeichnet. In Bezug auf die Zielerreichung erfolgt jährlich ein Bilanzgespräch mit Vertretern des Regierungspräsidiums, die Zielerreichung insgesamt ist auf fünf Jahre angelegt – also bis ins Jahr 2019 -, wobei bei allen vier angesprochenen Zielen schon heute ein fortgeschrittener Entwicklungsstand erreicht ist.

BORIS

Im Schuljahr 2007/2008 hat sich die Eduard-Spranger-Schule den strengen Kriterien zur Erlangung des Berufwahl-Siegels „BoriS“ zum ersten Mal gestellt. Unsere Maßnahmen in den verschiedenen Vollzeitschularten zur Berufsorientierung und Berufsfindung konnten die Jury überzeugen, der ESS wurde für drei Jahre das Qualitätssiegel verliehen.

In den Jahren 2012 und 2017 galt es, die Qualitätsstandards der Eduard-Spranger-Schule bei der Berufs- und Studienorientierung erneut einer unabhängigen Jury vorzustellen. Diese aus Vertretern aus Unternehmen, Schulen und Kammern bestehende Jury bewertete anhand eines einheitlichen Kriterienkatalogs, ob die Zusammenarbeit beim Übergang Schule-Beruf effektiv und transparent gestaltet ist. Ob Berufsinfo-Tage, Studienberatung oder Bildungspartnerschaft: die Jury war in beiden Rezertifizierungsjahren der Meinung, dass die ESS alle Anforderungen einer berufsorientierten Schule erfüllt!

Die ESS darf nun also weitere fünf Jahre, bis zum Jahre 2022, das BoriS-Berufswahl-Siegel tragen!

Zertifikat (PDF, 1,24 MB)

www.berufswahlsiegel-bw.de